Von extravaganten Bühnenoutfits bis zum Oscar-Erfolg – die Geschichte einer kulturellen Revolutionärin
Stefani Germanotta: Frühes Leben und musikalische Wurzeln
Lady Gaga, geboren als Stefani Joanne Angelina Germanotta am 28. März 1986 in New York City, entstammt einer italoamerikanischen Familie. Ihr Vater, Joseph Germanotta, ist Unternehmer, ihre Mutter, Cynthia Bissett, arbeitete im Telekommunikationsbereich. Bereits mit vier Jahren begann sie Klavier zu spielen, inspiriert von klassischen Komponisten wie Frédéric Chopin. Mit 11 Jahren bewarb sie sich erfolglos an der Juilliard School, doch ihre Leidenschaft trieb sie voran.
Ihre Schulzeit verbrachte sie am elitären Convent of the Sacred Heart in Manhattan, wo sie in Musicals wie Guys and Dolls glänzte. Mit 17 Jahren schrieb sie sich an der Tisch School of the Arts der New York University ein, verließ die Universität jedoch nach zwei Jahren, um sich ihrer Musikkarriere zu widmen – eine Entscheidung, die ihre Familie zunächst skeptisch betrachtete.
Karrierestart in der New Yorker Underground-Szene
In den Clubs der Lower East Side perfektionierte Gaga zwischen 2005 und 2007 ihren provokativen Stil. Sie trat in der queeren Szene auf, oft begleitet von Drag Queens, und entwickelte ihren Künstlernamen Lady Gaga – inspiriert vom Queen-Hit Radio Ga Ga. Nach einem gescheiterten Plattenvertrag bei Def Jam Recordings (2006) arbeitete sie mit dem Produzenten RedOne zusammen, der maßgeblich an ihrem synthlastigen Sound beteiligt war.
„The Fame“: Der weltweite Durchbruch (2008–2010)
Ihr Debütalbum The Fame (2008) katapultierte sie in den Olymp der Popmusik. Hits wie Just Dance (Platz 1 in 15 Ländern) und Poker Face (über 14 Millionen verkaufte Einheiten) definierten den Sound des späten 2000er-Jahre-Pop. Die EP The Fame Monster (2009) enthielt mit Bad Romance einen der meistgesampleten Songs der Geschichte und thematisierte Gagas Auseinandersetzung mit inneren Dämonen.
Ihre Bühnenshows wurden zu Spektakeln: Beim MTV Video Music Awards 2009 trug sie ein „Blutkleid“, 2010 erschien sie im Fleischkostüm – eine Kritik an der Objektivierung von Künstlerinnen.
„Born This Way“ und gesellschaftliches Engagement
Das Album Born This Way (2011) wurde zur Hymne der LGBTQ+-Community. Die Titelsingle feierte Diversität und erreichte in nur drei Tagen Platz 1 der US-Charts. 2012 gründete sie die Born This Way Foundation, die sich für psychische Gesundheit und Jugendschutz einsetzt.
Trotz gemischter Kritiken für Artpop (2013) bewies Gaga mit der Kooperation Cheek to Cheek (2014) neben Jazz-Legende Tony Bennett ihre stimmliche Vielseitigkeit – das Album gewann einen Grammy.
Oscar-Erfolg und Schauspielkarriere
Ihr Debüt als Schauspielerin in American Horror Story: Hotel (2015) brachte ihr einen Golden Globe ein. Der Film A Star Is Born (2018) an der Seite von Bradley Cooper wurde zum Meilenstein: Der Song Shallow gewann den Oscar für den besten Filmsong, und Gaga wurde als beste Hauptdarstellerin nominiert. 2021 folgte eine weitere Golden-Globe-Nominierung für ihre Rolle in House of Gucci.
„Chromatica“ und musikalische Rückkehr
Nach einer Phase psychischer Krisen markierte das Album Chromatica (2020) eine Rückkehr zu tanzbaren Beats. Die Single Rain on Me mit Ariana Grande feierte Resilienz und gewann einen Grammy. 2021 veröffentlichte sie mit Tony Bennett das Jazz-Album Love for Sale – ein berührendes Projekt, da Bennett zu diesem Zeitpunkt an Alzheimer litt.
Auszeichnungen und Vermächtnis
Lady Gaga zählt zu den meistdekorierten Künstlerinnen aller Zeiten:
- 13 Grammy Awards (inkl. Bester Pop-Solo-Auftritt für Joanne)
- Oscar, BAFTA und Golden Globe für Shallow
- 18 MTV Video Music Awards
- Über 170 Millionen verkaufte Tonträger
Sozialer Einfluss und Zukunft
Neben ihrer Musik setzt sich Gaga gegen sexuelle Gewalt („It’s On Us“-Kampagne) und für Traumabewältigung ein. 2023 startete sie die Chromatica Ball Tour, eine visuelle Hommage an queere Subkulturen.
Lady Gaga bleibt eine kulturelle Ikone, die Grenzen zwischen Pop, Kunst und Aktivismus verwischt. Ihr nächstes Projekt? Ein Joker-Film mit Joaquin Phoenix – Beweis, dass ihre kreative Revolution weitergeht.