„Nach Hause“ ein Alterswerk von Reinhard Mey?

Alterswerk: Ist der Begriff angebracht?

Der Begriff „Alterswerk“ mag auf den ersten Blick sperrig sein wie ein alter, knorriger Baum. Er klingt nach etwas Schwerem, Unbeweglichem und Vergangenem. Doch bei genauerer Betrachtung offenbart er ein komplexes Spannungsfeld, das Reinhard Meys neues Album „Nach Haus“ auf vielfältige Weise widerspiegelt.

Ist es sinnvoll, ein Werk nach dem Alter des Künstlers zu kategorisieren?

Natürlich prägt das Leben eines Menschen, und somit auch seine Kunst, die Zeit. Erfahrungen, Erinnerungen und die eigene Entwicklung fließen in kreative Prozesse ein. In Meys Fall blicken wir auf ein über 60-jähriges Schaffen zurück, geprägt von unzähligen Liedern, Alben und Büchern. „Nach Haus“ markiert in dieser Hinsicht zweifellos ein Spätwerk.

Aber ist es damit allein definiert?

Meys Musik war schon immer vielschichtig und wandelbar. In seinen Liedern finden wir sowohl gesellschaftskritische Töne als auch tiefgründige persönliche Reflexionen. „Nach Haus“ knüpft an diese Tradition an und zeigt gleichzeitig neue Facetten seiner musikalischen Ausdrucksweise.

Ist es gar möglich, ein „Alterswerk“ zu definieren, wenn der Künstler selbst noch so aktiv und produktiv ist?

Mit 81 Jahren steht Reinhard Mey nach wie vor voller Energie auf der Bühne und begeistert sein Publikum. Seine Kreativität scheint ungebrochen, sein Schaffensprozess ungebremst. „Nach Haus“ ist somit nicht nur ein Blick zurück, sondern auch ein Vorwärtsgewandter.

Fazit:

Statt den Begriff „Alterswerk“ zu verwenden, sollten wir daher lieber Meys Gesamtwerk würdigen und uns an der Vielfalt und Qualität seiner Musik erfreuen. Denn eines ist sicher: Reinhard Mey hat auch mit 81 Jahren noch einiges zu sagen und zu singen.

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